Malen, Basteln, Kneten, Bewegungsförderung und musikalische Früherziehung sind zentrale Lerninhalte. Zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten wird die angeborene Neugierde der Kinder genutzt und mit entsprechenden Angeboten und kleinen Experimenten unterstützt. Die sprachliche Zuwendung der Erziehenden und erste Gespräche im Morgenkreis motivieren beim Spracherwerb.

Ein bedeutender Moment im Alltag der Krabbler ist die morgendliche Verabschiedung der Eltern. Resultierend aus jahrelanger Erfahrung wurde folgendes Ritual zur Ablösung entwickelt: Aus der Geborgenheit der Arme der Eltern wird das Kind in jene der Erziehenden übergeben. Auf halbem Wege ist es quasi doppelt gehalten und besonders geschützt. Es ist nicht allein. Für die Kleinsten ist es wichtig zu spüren, dass der Impuls zur Übergabe von dem begleitenden Elternteil ausgeht. Sie müssen erfahren, dass Eltern Vertrauen in den Kinderladen und die Erziehenden haben und dass sie ihr Kind deshalb ohne schlechtes Gewissen bringen. Schließlich erfährt das Kind, was das Elternteil inzwischen unternimmt (einkaufen, arbeiten) bis es wieder abgeholt wird. Dann fällt die Verabschiedung leicht, „du brauchst nicht mehr zu warten, kannst gehen, ich winke“.

Nach der Verabschiedung – spätestens 09:15 Uhr – gibt es für die Kinder Freispiel, Knete, Lego Duplo, Malen oder Bewegung. Um 09:30 Uhr gibt es Frühstück. Vorher finden Fingerspiele statt und Lieder werden gesungen. Nach dem Frühstück wird gewickelt. Dann starten wir in den Vormittag: manchmal spielen die Kinder drinnen oder sie beteiligen sich an weiteren Angeboten. Meistens jedoch gehen wir bei jedem Wetter alle an die frische Luft. Bis die Kinder angezogen sind, vergehen im Winter 20 bis 30 Minuten. Im Sommer geht es natürlich schneller. Um 11:45 Uhr gehen wieder alle in ihre Nester, waschen die Hände, singen Lieder und bereiten sich auf das Mittagessen vor. Nach anschließendem Wickeln können die Krabbler schlafen gehen. Die großen Krabbler, die nicht schlafen, haben Zeit zum Basteln, Toben, Bücher anschauen oder Rausgehen. Gegen 14:30 Uhr sollten die Kinder wieder aufstehen. Viele werden von ihren Müttern oder Vätern geweckt und abgeholt.