Den Kindern soll möglichst viel Freiraum gegeben werden. Sie sollen weitgehende Selbstbestimmungsmöglichkeiten bzw. Selbstvertrauen entwickeln können: in der Auseinandersetzung miteinander, mit den Erwachsenen und mit ihrer Umwelt. Dabei sollen sie lernen, für ihr eigenes Verhalten die Verantwortung zu übernehmen und die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen.
Wichtig hierbei ist das Erkennen der eigenen Grenzen. Diese gilt es gegenüber anderen deutlich zu machen. Aber auch die Grenzen anderer müssen wahrgenommen, geachtet und akzeptiert werden. Andere Kinder sind anders. Bei Konflikten soll weitgehend der Selbsteinschätzung der Kinder vertraut werden. Fachkräfte beobachten diesen Selbstregulierungsprozess der Kinder und greifen ein, wenn die Kinder überfordert sind, wenn die Grenzen nicht respektiert werden oder wenn Kinder nicht in der Lage sind, diese Grenzen deutlich zu artikulieren.
Durch das Erlernen von Fähigkeiten im lebenspraktischen Bereich und das Entdecken und Erfahren von neuen Lebensbereichen (z.B. im Straßenverkehr) wird die Selbstständigkeit der Kinder gefördert. Daher sollen die Kinder möglichst viele Dinge allein erledigen. In alltäglichen Situationen wie dem An- und Ausziehen, auf Toilette gehen, Tischdecken oder -abräumen usw. soll den Kindern nur begrenzt, das heißt je nach individuellen Fähigkeiten, geholfen werden. Zudem sollen sie lernen, sich gegenseitig zu helfen. Um das selbstständige Handeln der Kinder zu unterstützen und zu fördern, müssen die Fachkräfte sich – zeitweise und im Rahmen ihrer Erziehungspflicht – bewusst vom einzelnen Kind und dessen Tätigkeit entfernen.