Wenn Erwachsene gemeinsam mit anderen Erwachsenen etwas unternehmen, benutzen sie zur Identifikation mit ihrer Gruppe meist abstrakte, sprachliche Zeichen (Name eines Vereins) oder Marken (Fußballtrikots). Kinder lieben bildliche Zeichen. Bei den Strolchen heißen die dauernden und vorübergehenden Gruppen nach Tieren. Stolz sind die Kinder, ein „Waschbär“ zu sein oder als „Wasserratte“ in einer Kleingruppe zum Schwimmen zu gehen.
Angesichts der Größe des Kinderladens als Elterninitiative kommt der Gruppeneinteilung eine besondere Bedeutung zu, um den Alltag für alle Strolche – Kinder, Erziehende und Eltern – personell überschaubar, verlässlich und pädagogisch sinnvoll gestalten zu können.
Ausgangspunkt der Gruppenbetreuung sind unsere so genannten „Nester“, in denen die Kinder gemäß ihrer altersbedingten Bedürfnisse versorgt werden: Für den Krabbelbereich gibt es die „Seepferdchen“ und „Pinguine“ und im Kindergartenbereich die „Waschbären“ und „Delphine“. Diese Gruppierungen dominieren besonders im Zeitraum der Eingewöhnung (siehe: Alltag und Eingewöhnung). Die Kinder werden hier von vertrauten Personen betreut und begleitet, damit sie bei auftretenden Unsicherheiten im Alltag gut aufgefangen sind. Damit erhalten auch die Eltern in dieser sensiblen Phase konkrete Ansprechpartner.
Andererseits werden die Nester aber auch geöffnet, zumindest zeitweise! Auf der Grundlage unserer Betriebserlaubnis ergeben sich alltäglich – und im Verlauf des Erziehungsjahres nach der Eingewöhnung immer mehr – altersgemischte Gefüge. Das Nest ist der „Heimplanet“, wo es so richtig „kuschelig“ ist und ein Zugehörigkeitsgefühl entsteht. Es ist aber auch die Ausgangsbasis, von der aus der Kontakt zu Strolchen aus anderen Nestern hergestellt wird – und zwar auf allen Ebenen (siehe: Altersgemischte Gefüge).
Der Alltag der Strolche bietet dem Kind damit auch im personellen Bereich ein abwechslungsreiches Geschehen an. Auf Lernzielebene angestrebte Balancen zwischen „altersgemischt und altersgleich“, „weiblich und männlich“ sowie „Aktion in großer oder kleiner Gruppe“ sind gesicherte Bestandteile unserer Gruppenstruktur.: Die Kinder erleben sich situations- oder angebotsorientiert in unterschiedlichsten Gruppengefügen. Dies wird von den Erziehenden geplant, initiiert, unterstützt und manchmal auch gebremst; daher herrscht unter den Erziehenden zwangsläufig ein intensiver Austausch.