Elternhaus und Familien legen als primäre und wichtigste Sozialisationsinstanz entscheidende Grundlagen, während der Kinderladen als erste Instanz öffentlicher Erziehung und Bildung an die Erfahrung des Kindes in der Familie anknüpft und dessen Erfahrungshorizont erweitert. Zum Wohle des Kindes sind die Eltern und die Fachkräfte zu einer guten Erziehungspartnerschaft verpflichtet, über die der Erziehungs- und Bildungsprozess des Kindes gemeinsam begleitet und gestaltet wird.

Die Eltern betätigen sich in drei verschiedenen Bereichen: Kurzfristig springen sie in verschiedenen Notfällen helfend ein (z.B. Urlaub der Köchin, kurzfristige Erledigungen). Längerfristig können sie sich in eines der administrativen Ämter wie z.B. Vorstand oder in das Einkaufamt wählen lassen. Auf dieser Mitarbeit basiert das Funktionieren des Kinderladens. Doch genauso wichtig ist ihre Beteiligung an sozialen und pädagogischen Fragen, die während der gesamten Zeit, in der ihre Kinder die Einrichtung genießen, gefragt ist. Regelmäßig montags finden sogenannte „Elterndienste“ statt. In dieser Zeit werden verschiedene Aufgaben im Kinderladen erfüllt und die Kinder, die an diesem Tag den Spätdienst besuchen, werden für einige Zeit von Eltern unterstützend betreut.

Zur pädagogischen Mitarbeit gehören auch die Elterngespräche, um den großen Bedarf an Information, Beratung und Austausch zu befriedigen. Bei den Strolchen ergeben sich deshalb häufig „kurze“ Elterngespräche beim Bringen und Abholen des Kindes. In regelmäßigen Abständen finden Elterngespräche zwischen den Fachkräften und Eltern im Büroraum in ungestörter Atmosphäre statt.

Im Interesse ihres Kindes wird von den Eltern eine regelmäßige Teilnahme an den pädagogischen Elternabenden erwartet. In diesem Kreis veranschaulichen Fachkräfte den Kinderladenalltag, unterstützt durch Bilder, Fotos, Gebasteltes oder mit gesungenen Liedern. In diesem Rahmen nehmen Eltern ihr Mitwirkungsrecht wahr, indem sie Kritik, Lob und Wünsche äußern.

Schließlich gehört zum pädagogischen Konzept des Kinderladens, dass Motivation und Wissensstand unserer Fachkräfte durch regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen unterschiedlichster Form ständig erhalten und erweitert werden. Gemeinsame Seminare von externen Expert*innen geleitet, Vorträge, Leseempfehlungen, Besuche und Austausch mit anderen Einrichtungen sowie die Auseinandersetzung mit den Eltern stellen dies sicher. Der Kontakt mit der Jugend von heute, ist, abgesehen von eigenen Kindern und den Kindern um uns herum, besonders durch die Gespräche mit unseren jungen Praktikant*innen aus verschiedenen Ausbildungseinrichtungen gegeben.