Kreativ sein heißt, sich auf den Weg zu machen. oder mit Farben, Formen, kreativen Materialien, Werkzeugen, Geräuschen, Klängen zu experimentieren. Die Kinder werden dazu zu den verschiedensten Ausdrucksformen angeregt und motiviert: Basteln, Malen, Singen, Musizieren, Tanzen, Verkleiden, Puppentheater … Aus einer Decke und zwei Stühlen wird eine Bude. Ein roter gemalter Kreis ist ein Luftballon oder eine Sonne oder ein Fuchs in seinem Bau?

Kreativ sein bedeutet auch, etwas auszuprobieren, zu verwerfen und wieder neu zu beginnen. Dieser ständige Prozess – der mit dem Risiko des Scheiterns verbunden ist – soll von den Erziehenden immer wieder neu belebt werden. Um Kreativität zu fördern, ist es notwendig, dass Kinder möglichst ungestört spielen und ihre Ideen entwickeln können. Mit Phantasie spielerisch Möglichkeiten anzudenken, neue Verknüpfungen auszuprobieren, das sind die Bausteine der Kreativität. Beispielsweise können Kinder, wenn sie dazu angeregt werden, die Dinge, die ihnen beim Spielen fehlen, selbst anfertigen oder vorhandenes Spielzeug für ihren Zweck umfunktionieren. Die Aufgabe der Erziehenden besteht hier darin, die Spielabläufe der Kinder zu beobachten, im gegebenen Moment Anregungen zu geben und entsprechendes Material zur Verfügung zu stellen. Aus ihrer Kenntnis der Kinder und des Materials begrenzen sie das Ausmaß der Zerstörung, die bei den Neudefinitionen der umfunktionierten Dinge entstehen kann.