Die Mädchen und Jungen sollen ihre eigenen Verhaltensmöglichkeiten und ihre Erlebnisfähigkeit in alle Richtungen entfalten können und sich nicht durch gesellschaftlich definierte und erwartete Geschlechterrollen eingeengt fühlen. Wir schminken, schmücken und verkleiden die Kinder und ermutigen zu freiem Umgang mit den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen.

Selbstverständlich dürfen Mädchen und Jungen weinen, raumgreifend und frech sein. Die Fachkräfte bieten den Kindern Hilfen bei der Entwicklung und Ausprägung ihrer eigenen positiven Interpretation ihrer Geschlechtsidentität als Mädchen oder Junge an. Sie unterstützen dabei das „Ich finde es toll, ein Mädchen/ein Junge zu sein“ zu fühlen und auszusprechen.

Wichtig für die Bildung einer eigenen positiven Geschlechtsidentität ist, dass Eltern und Fachkräfte den Kindern dies konkret vorleben, denn Kinder orientieren sich an dem Verhalten von Erwachsenen und machen sich vieles von dem zu eigen. Eltern und Fachkräfte sollten sich deshalb beobachten, ihr eigenes Verhalten reflektieren und gegebenenfalls verändern. Beispielsweise können im Sprachgebrauch männliche und weibliche Formen benutzt und Bilderbücher so ausgewählt werden, dass alle Geschlechter gleichermaßen und jeweils in gleichermaßen attraktiven Rollen vertreten sind.

Ergeben sich aus dem Angebot bzw. der Interessenlage auf Wunsch der Kinder geschlechtsgetrennte Gruppen, wird dies respektiert.

Sowohl bei der Verteilung der Anzahl von Mädchen und Jungen in einer Gruppe als auch beim Betreuungspersonal sollte auf Ausgewogenheit geachtet werden. Bei der Planung und Besetzung von Stellen sollte dies daher Berücksichtigung finden.